Klausurtagung zum Thema Verkehr

Zugeparkte Straßen sorgen für Schlagzeilen und Frust bei Anwohner*innen, Diskussionen um Radwege scheinen endlos. Zudem sind fortschreitende Klimaveränderungen auch in Dreieich spürbar. Das Thema Verkehrswende und ihre Notwendigkeit ist präsent, es besteht Handlungsbedarf.

In der Frühjahrsklausur der GRÜNEN Fraktion Dreieich am 09.05.2022 im Gasthaus “Odenwaldblick” auf der Bulau drehte sich entsprechend alles um Verkehrssicherheit, eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raumes für verschiedene Verkehrsteilnehmer*innen und um mögliche neue Ansätze der Mobilität in unserer Stadt. Schnell war klar: das Thema ist riesig und alles hängt mit allem zusammen. Es verlangt nach einem integrativen Ansatz, der möglichst alle Arten der Mobilität erfasst.

Aktuelle Vorstöße wie Bekämpfung des Gehwegparkens begrüßen wir ausdrücklich. Mit Einzelmaßnahmen ist es hier jedoch nicht getan, wir müssen endlich größer und zusammenhängender dieses Thema anpacken! Die Verkehrswende ist notwendig – für die Erreichung der selbst gesteckten Klimaschutzziele und außenpolitisch: Der Ukraine-Krieg verschärft die Notwendigkeit, endlich umzudenken bei alternativen Energien – auch im Bereich Verkehr.

Wir alle kennen die verschiedenen Blickwinkel der verschiedenen Verkehrsteilnehmer*innen, denn wir alle sind unterwegs – ob mit dem Rad, dem Bus, dem Auto oder zu Fuß. Und entsprechend können wir doch alle den Frust und die Probleme verstehen. Zeit, das Problem anzugehen.

 

Im Wahlprogramm 2021 haben wir gefordert: wir brauchen endlich ein Verkehrskonzept, eine Leitlinie, wo Dreieich künftig hin will in Sachen Mobilität. Und hierbei gilt es, dass wir als Politiker*innen uns fachlich fundiert beraten lassen sollten, was notwendig ist, um die Verkehrswende kommunal umzusetzen. Um ein solches Konzept erstellen zu lassen, benötigt man dann Prämissen, die es möglichst gemeinsam und fraktionsübergreifend – idealerweise mit Bürger*innenbeteiligung – herauszuarbeiten gilt:

  • Wollen wir fahrradfreundlich sein?
  • Soll Dreieich eine bespielbare Stadt wie Griesheim werden?
  • Wollen wir mehr Aufenthaltsqualität?
  • Ist uns wichtig, dass alle barrierefrei ihr Ziel erreichen?
  • Wie wichtig sind uns schöne Plätze und Straßen mit Aufenthaltsqualität in der City?
  • Wie können neue ÖPNV Konzepte eingebunden werden, um effektiv hilfreich zu sein?
  • Wollen wir den Fokus hin zur gleichberechtigten Aufteilung im Verkehrsraum?

Fakt ist: schon allein die Menge an parkenden Autos übersteigt die Kapazitäten unserer Stadt und wir alle sehen es direkt vor unserer Haustür. Die Alternativen zum Auto müssen unserer Meinung also attraktiver werden und zwar im großen Stil. Dabei müssen wir ganzheitlich herangehen, um Probleme nicht einfach um zwei Straßenzüge zu verlagern. Wir werden um praktikable Restriktionen nicht herumkommen, denn sie sind notwendig. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass die Lebensqualität für uns alle in unserer Stadt steigt, denn auch das ist die Verkehrswende: eine Chance, unser aller Alltag in Dreieich positiv zu beeinflussen mit mehr Platz, mehr Sicherheit, weniger Lärm und besserer Luft.

Doch ohne Konzept und Ziel wird der Frust größer und die Straßen enger und voller. Packen wir das Verkehrskonzept endlich an!

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