Webtalk: Lebensmittel retten!

Es reicht – fair teilen!

Unsere Gäste waren:

  • Katja Bernhard – Tafel Langen
  • Maria Sator-Marx – Speisekammer Neu-Isenburg
  • Kerstin Albrecht – Foodsharing

In einem Land wie Deutschland sollte man davon ausgehen, dass genug Lebensmittel für Alle da sind. Ist das so und sind sie auch „fair“ verteilt? Die Medien berichten über immer mehr Menschen, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten können.

Jährlich landen ca. 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, davon über die Hälfte in privaten Haushalten, ca. 7 % über den Handel. Um diese ca. 7 % geht es im Webtalk. Hier setzen die Tafeln und Foodsharing an.

Alle drei Organisationen arbeiten ausschließlich mit ehrenamtlich engagierten Menschen und finanzieren sich über Spenden.

Tafel und Speisekammer stellen die Unterstützung bedürftiger Menschen mit Hilfe geretteter Lebensmittel in den Fokus. Das Angebot ergänzt staatliche Unterstützungsansprüche.

Foodsharing geht es primär um die Rettung von Lebensmitteln, mit dem Ziel irgendwann überflüssig zu sein.

Ehrenkodex – keine Konkurrenz zwischen den Organisationen! Stattdessen gegenseitige Unterstützung und Kooperation!

Allen drei ist es wichtig im Gespräch zu sein, auf Missstände aufmerksam zu machen und für unseren Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren.

 

Wie funktioniert das:

Tafel Langen:

  • ist zuständig für die Gemeinden Langen, Egelsbach, Dreieich und Erzhausen
  • ist eingebunden in den Landes- und Dachverband
  • es bestehen Vereinbarungen mit Handelsketten
  • verfügt über ca. 100 Engagierte
  • Lagerräume, Ausgabestelle, Kühlfahrzeuge sind vorhanden
  • an 4 Tagen pro Woche werden Lebensmittel zunächst an ca. 30 Stellen abgeholt, dann ausgegeben
  • fester Stamm von Kund*innen, deren Bedürftigkeit festgestellt wurde

Speisekammer Neu-Isenburg:

  • ist zuständig für NI, Gravenbruch, Zeppelinheim; wg. der örtlichen Nähe kommen auch Kund*innen aus dem Sprendlinger Norden
  • ist eine kirchliche Einrichtung und darüber organisatorisch eingebunden
  • auch hier regelmäßige Abholzeiten, falls Lebensmittel vorhanden auch außerhalb dieser Zeit
  • Ausgabe immer freitags
  • Vor Corona Frühstücksangebot
  • Lieferservice mit Lebensmittelkörben für mobilitätseingeschränkte Kund*innen
  • verfügt über 40-50 Engagierte
  • dauerhafte und wechselnde Kunden

Beide Organisationen versichern: es wird keiner weggeschickt, auch wenn jemand keinen Nachweis vorlegt.

Foodsharing e.V.:

  • Auslöser war der Film „Taste the waste“.
  • Zunächst Austausch über private Kontakte – Teilung von übrigen Lebensmitteln
  • Hauptverein ist Foodsharing Köln – vertreibt die Plattform
  • Rettet Lebensmittel, die ansonsten in der Tonne landen, da sie nicht aufgehoben werden können
  • Dafür sind schnelle Aktionen erforderlich
  • Fahren mit privaten PKW`s
  • Gerettete Lebensmittel werden am gleichen Tag weitergegeben
  • Bekanntgabe erfolgt über verschiedene WhatsApp-Gruppen
  • Verteilung über Verteilerschränke in mehreren Orten – keine Kühlwaren
  • Regelmäßige Kontrolle der Hygiene in den Schränken
  • Verteiler werden vom Veterinäramt regelmäßig überprüft

 

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